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Albrecht Glaser:Offener Brief an Daniel-Dylan Böhmer, WELT:
08.10.2019 13:19

Sehr geehrter Herr Daniel-Dylan-Böhmer,

 

das, was Sie unter der „falschen Angst vor dem Terror“ schreiben ist Standard. Wenn man es schon ein paar hundert Mal gelesen hat, wundert man sich schon, dass keine Fortentwicklung des Wissensstandes zu sehen ist, obwohl jeder, der nur die BKA-Statistik versteht und noch ein paar Zusatzinformationen über „den Islam“, die auch gut verfügbar sind, hinzufügt, es besser weiß.

 

Die Behauptung, dass Terroranschläge, Morde und viele andere Formen der Aggression von „Islamisten“, wie Sie schreiben, „ein Angriff auf den Islam“ darstelle, ist eine Gedankenkonstruktion von besonderer Raffinesse. Sie dient dazu, wie viele andere solcher Fantasieprodukte, die eigentlichen Zusammenhänge, eben die Realität, zu verdrängen oder zu verbergen. Es fängt mit dem „Islamismus“-Begriff an, der suggerieren soll, es gebe neben dem Islam auch noch einen „Islamismus“. Meine arabischen Freunde lachen nur darüber. Der Juden- und Christenhass gehört zum Islam wie die Nüsse zur Nussschokolade. Ca. 130 Koranstellen mit Gewalt- und Tötungsaufforderungen Allahs an jeden Muslim sind eindeutig. Der Hass ist kanonisiert.

 

Ein orientalischer nicht arabischer Freund erzählt, wie er als Junge im Elternhaus beim Tischgebet sprechen musste, dass Allah dabei helfen möge, die Christen und Juden zu töten. Wenn Sie die Ohren aufmachen, können Sie das alles selber erfahren.

 

Wenn „rechtsradikale Möchtegern-Christen“ und andere Bösewichter richtige Angst vor dem islamischen Terrorismus haben, dann geht es nicht darum, allen Muslimen alle Terroranschläge zuzuordnen. Diese Plattheit ist nicht das Problem. Das Problem ist die Statistik, also die Wahrscheinlichkeit, mit welcher diese Population kriminell agiert im Verhältnis zur Population der Stammbevölkerung, die Eingebürgerten eingeschlossen. Und diese empirischen Daten sind erschütternd und eine valide Grundlage für jedwede richtige Angst. Ein kluger Soziologe der Leibniz-Gesellschaft hat für das Kalenderjahr 2016 die BKA-Statistik mit dem Ausländerzentralregister des Statistischen Bundesamtes abgeglichen und das Ergebnis aufgeschlüsselt nach Nationalitäten. Da ich mich zur gleichen Zeit mit dem gleichen Thema beschäftigt hatte, konnte ich die Arbeit des klugen Mannes gut bewerten. So lässt sich zweifelsfrei bewerten, welche Nationalitäten welches kriminelle Verhalten i. S. der Definition der BKA-Statistik aufweisen. Ich nenne nur ein Highlight:

 

54 % aller in Deutschland lebenden Algerier waren in 2016 BKA-statistisch relevant kriminell. Bei der Stammbevölkerung waren es, wie die Jahre davor und danach rund 1,91 %. Es geht also um einen Faktor größer 25. Dies lässt ohne Frage den Schluss zu, dass eine Minderheit der algerischen Population in Deutschland nicht kriminell i. S. der Definition des BKA aufgefallen ist. Es waren also nicht alle Algerier kriminell, zumindest i. S. der statistischen Erfassung. Solche Verallgemeinerungen wären bösartig. Dass es sich bei den Algeriern um Muslime handelt, beruht auf reinem Zufall.

 

Für das Jahr 2017 hat das BKA im Jahr 2018 verdienstvoller Weise eine gesonderte statistische Erfassung der Migrationspopulation vorgenommen, die seit 2015 ins Land gekommen ist. Auch hier nur ein Highlight:

 

Bei den Tötungsdelikten war die Täterhäufigkeit dieser Population 46-mal so hoch wie bei der Stammbevölkerung. Für andere schwere Delikte ergeben sich vergleichbare Zahlen. Ich weiß nicht, ob Sie in der Lage sind, diese Dimension eines Problems mental einzuordnen. Wenn Sie es könnten, würden auch Sie reale Angst vor dem Terror haben, wie Millionen von Bürgern dieses Landes, die sich dafür von Leuten wie Ihnen als „rechtsradikale Möchte-Gern-Christen“ diffamieren lassen müssen.

 

Da ich derzeit gerade im Ausland bin und mir aus der Entfernung das Land der Toren anschaue, will ich Ihnen auch nicht meine hiesige Begegnung mit einem Freund verschweigen, der u.a. einen syrischen Mitarbeiter beschäftigt. Dieser schildert seine Fassungslosigkeit über das, was in Deutschland vor sich geht. Es sei völlig klar, dass Tausende von IS-Leuten als „Flüchtlinge“ nach Deutschland immigriert seien. Diese warteten nur auf ein Kommando per Internet, um ihr Werk zu tun. Diese Botschaft, ist, wie ich zugebe, ein Zufallsbefund. Ich könnte dem noch viele weitere hinzufügen. Da ich mir davon allerdings nichts verspreche, will ich es bei diesen Andeutungen zum epochalen Staatsversagen und zu einem Totalversagen der medialen Welt in Deutschland belassen.

 

Ich wünsche Ihnen weiterhin die Originalität, die Sie hier zeigen. Sie müssen sich dafür ja nicht rechtfertigen. Der tägliche Irrtum ist  risikofrei. Solche Leute braucht das Land.

 

VG AG

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article201492146/Paris-Falsche-Angst-vor-dem-Terror.html

 

 

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